Abkürzungsverzeichnis –
Glossar
Diese Seite enthält ein Glossar für alle wichtigen Begriffe in der Luftfahrindustrie aus den Bereichen EN 9100, EASA Part 21, 145 und CAMO sowie die MIL-Standards DEMAR und Altverfahren
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Begriff | Abkürzung | Übersetzung | Erklärung |
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4 F | Form, Fit, Function, Fatigue | ||
Acceptable Means of Compliance | AMC | Acceptable Means of Compliance | Die AMC stellen eine Methode dar, mit der die EASA Regularien erfüllt werden kann. Es sind Praktiken, deren Nichtbeachtung gegenüber der Behörde zu begründen sind. Hält sich der genehmigte Betrieb nicht an die AMC, so muss dieser gegenüber der zuständigen Behörde nachweisen, dass die Alternativen ebenfalls zur Sicherstellung der Einhaltung der EASA führen. Diese Alternativen sind durch den Luftfahrtbetrieb zu erarbeiten und durch die zuständige Behörde zu genehmigen. |
Acceptance Test Procedure | ATP | Dokumentation zur Planung und Durchführung von Tests | |
Accountable Manager | ACCM | Verantwortlicher Betriebsleiter | Von der genehmigten Organisation benannte Person, die gegenüber der Behörde für die Einhaltung der EASA Anforderungen gesamtverantwortlich ist. Der verantwortliche Betriebsleiter muss ein Mitglied der Geschäftsleitung sein oder selbst über den entsprechenden (finanziellen) Gestaltungspielraum verfügen, Personal einzustellen und sonstige Ressourcen zu beschaffen. Der verantwortliche Betriebsleiter muss seine Kompetenz und sein Bewusstsein nach Ernennung in einem persönlichen Eignungsgespräch gegenüber seiner Luftfahrtbehörde darlegen. |
Advanced Product Quality Planning | APQP | Advanced Product Quality Planning | Standard zur Qualitätsvorausplanung, um zur Systematischen Integration von Produkt- und Prozessentwicklung vom Kick-off des Entwicklungsvorhabens bis zum Serienhochlauf. Kommt ursprünglich aus der Automotiv Industrie. In der Luftfahrt wird APQP üblicherweise gem. EN 9145 durchgeführt. APQP ist Bestandteil der Airbus Supplier Requirements (ASR) |
Advisory Circular | AC | Amerikanische AMC, also Umsetzungshinweise zum US Luftrecht, herausgegeben durch die FAA. AC sind aus dem FAR-Basisregelwerk ausgegliedert. | |
Advisory Circular Joint | ACJ | Umsetzungshinweise zum aus der JAR Zeit, also dem Vorläufer der EASA. | |
AeroImpulse | AI | AeroImpulse | Unser Unternehmen |
Airbus Corporate Jet | ACJ | VIP ausgestattete Airbus Jets | |
Airbus Supplier Requirements | ASR | Betriebsspezifische (Qualitäts)Anforderungen an die Lieferkette | |
Aircraft | AC, A/C | Luftfahrzeug | |
Aircraft Communication Adressing and Reporting System | ACARS | ACARS ist ein digitales Datenfunksystem zur Übermittlung von Nachrichten zwischen Verkehrsflugzeugen und Bodenstationen (Control Center, Flugüberwachung). Vergleichbar mit Handy-SMS erlaubt es die Kommunikation mit Luftfahrzeugen mittels Austausch von einfachen Nachrichten. | |
Airworthiness Review Certificate | ARC | Bescheinigung zur Bestätigung der Lufttüchtigkeit | Bescheinigung zur Bestätigung der Lufttüchtigkeit nach umfassender Prüfung des Luftfahrzeugs. Nach zweimaliger jährlicher Verlängerung der Überwachung der Lufttüchtigkeit muss im dritten Jahr neben einer Dokumentenprüfung auch eine physische Inspektion des Luftfahrzeugs erfolgen. |
Aircraft-Maintenance Manual | AMM | Das AMM ist das Instandhaltungshandbuch für ein Luftfahrzeug. Das AMM enthält Beschreibungen von Flugzeugsystemen sowie zugehörige Arbeitsanweisungen für den Einbau, Ausbau, die Fehleridentifizierung und Überholung sowie Vorgaben zu Funktionstests und technischen Einstellungen. Darüber hinaus finden sich darin Angaben zu Inspektionen und Instandhaltung der Flugzeugstruktur. Zum Teil macht das AMM auch Vorgaben hinsichtlich der einzusetzenden Betriebsmittel. Das AMM ist auf die individuelle Flugzeugkonfiguration (MSN Ebene) angepasst. Der Aufbau des AMM orientiert sich an der ATA-Kapitelstruktur. | |
Aircraft On Ground | AOG | Priorisierungsstatus in der Instandhaltung. Situation in der es gilt, die Instandhaltung schnellstmöglich durchzuführen und ggf. erforderliche Ersatzteile bei höchster Beschaffungspriorität an das Flugzeug zu bringen. Ziel ist es, das Luftfahrzeug umgehend wieder in einen lufttüchtigen Zustand zu versetzen, um Verspätungen im Flugbetrieb sowie damit verbundene Kosten zu minimieren. | |
ATA Chapter | Die ATA-Systematik ist ein Ordnungsmuster der Air Transport Association of America (ATA), nach dem sämtliche Bestandteile moderner Passagierflugzeuge erfasst und geordnet sind. Zunächst nur für den US-amerikanischen Raum gedacht, kommt die ATA-Struktur heutzutage bei fast allen Luftfahrzeugherstellern zum Einsatz. Mit der ATA-Struktur existiert somit ein weltweiter Standard hinsichtlich des grundlegenden Aufbaus der Flugzeugdokumentation, der teilweise auch für die Vergabe von Teilenummern herangezogen wird. Die Verbreitung und Akzeptanz der ATA-Struktur ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass FAA und EASA in ihren Bauvorschriften auf diese zurückgreifen. Ausgangspunkt bilden die ATA-Nummernsystematik. | ||
Alternative Method of Compliance | AMOC / AltMOC | AMC, die von der EASA publiziert werden, gelten grundsätzlich als Umsetzungsvorgaben. Eine Abweichung von diesen ist nur in begründeten Ausnahmefällen zulässig. Der Betrieb kann andere als in den AMC genannte Maßnahmen betrieblich implementieren, sofern diese ein vergleichbares Sicherheitsniveau bieten. Hierzu ist das alternative Vorgehen (AltMoC) schriftlich festzulegen und eine Risikobewertung, z. B. mittels PFMEA, vorzunehmen. Diese Informationen sind der Luftaufsichtsbehörde vor Umsetzung der Alternativmaßnahmen zur Genehmigung vorzulegen. | |
Alternative Procedures to Design Organisation Approval | ADOA | Vorgehen, das es Herstellern ermöglicht, alternative Verfahren zur Standardzulassung ihrer Designorganisation zu verwenden. Die ADOA Genehmigung ermöglicht es Herstellern, eine Zulassung für die Entwicklung und Herstellung von Luftfahrtprodukten zu erhalten, ohne eine vollständige Part 21/J genehmigten Betrieb aufzubauen. Diese Alternative kann für kleinere oder weniger komplexe Projekte sinnvoll sein, wo der Aufwand und die Kosten für eine vollständige DOA nicht gerechtfertigt sind, insbesondere bei ETSO Bauteilen. Betriebe, die ADOA nutzen wollen, müssen dennoch nachweisen, dass sie über angemessene Verfahren und Ressourcen verfügen, um die Lufttüchtigkeit und Konformität ihrer Produkte sicherzustellen. Sie müssen auch nachweisen, dass sie ein geeignetes Q-System implementiert haben. | |
Altverfahren (Bundeswehr) | Das Altverfahren (früher: 19/1 bzw. 1525) wurde in den 1950er Jahren als das Prüf- und Zulassungswesen für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr eingeführt. Dabei wurde der Schwerpunkt für die Gewährleistung der Lufttüchtigkeit auf die Prüfung des Stück gelegt (Produktorientierung). 2019 wurde das bis dahin als “Regelverfahren” benannte Altverfahren durch die DEMAR als neues Standardverfahren abgelöst. Die Möglichkeit, das Altverfahren weiterhin zu verwenden, wird für die Bundeswehr nach wie vor gezielt für Bestandswaffensysteme genutzt. Unter bestimmten Umständen können auch neu einzuführende Waffensysteme unter den Vorgaben des Altverfahrens zugelassen und/oder betrieben werden. | ||
Anweisungen zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit | ICA | Instructions for continued airworthiness | Anweisungen zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit beschreiben die Methoden, Inspektionen, Prozesse und Verfahren, die erforderlich sind, um Luftfahrzeuge inkl. deren Komponenten lufttüchtig zu halten. Sie gehören zu den Vorgabedokumenten des Entwicklungsbetriebs, die für die geplante Instandhaltung eines Luftfahrzeugs oder einer Komponente erstellt werden und in der Instandhaltung zu berücksichtigen sind. |
Base Maintenance | BM | Base Maintenance | Umfangreichere Instandhaltungsereignisse am Luftfahrzeug zur Wiederherstellung des Soll-Zustands, für die das Luftfahrzeug temporär die Einsatzbereitschaft verlässt. |
Bau- und Ausrüstungsteile | B&A | Parts and Appliances | Bau- und Ausrüstungsteile sind Bestandteile eines Gesamtluftfahrzeugs. Der Begriff Bau- und Ausrüstungsteile wird in der EASA Part 21 im Bereich der Entwicklung und Herstellung verwendet. Analog dazu werden diese Teile im EASA Part 145 als Komponenten bezeichnet. |
Bauvorschriften | CS | Certification Specification | Bauvorschriften sind luftfahrtbehördliche Vorgaben an die technische Auslegung / Konstruktionsanforderungen von Luftfahrzeugen. Im EASA Raum werden diese als Certification Specification (CS) bezeichnet, andere sind die amerikanischen FARs, Bisweilen werden auch FAR Bauvorschriften bei der Nachweisführung herangezogen. |
Beleihung (Bundeswehr) | Die Übertragung hoheitlicher Aufgaben auf natürliche oder juristische Personen des Privatrechts. Mit § 30a LuftVG in Verbindung mit der LuftVGBV wurde die Möglichkeit eröffnet, einen Betrieb/eine Organisation zu beleihen. Dies umfasst z.B. die Freigabe von Luftfahrzeugen und Komponenten nach Instandhaltung oder die Einstufung von Änderungen in der Entwicklung. Die Definition zu beleihender Handlungen sowie die Bescheidung obliegt der übertragenden Behörde. | ||
Bescheinigung über die Prüfung der Lufttüchtigkeit | ARC | Airworthiness Review Certificate | Betreiber von Luftfahrzeugen müssen in regelmäßigen Abständen die Lufttüchtigkeit des eigenen Luftfahrzeugs feststellen. Hierfür bedarf es alle 12 Monate einer Prüfung der zugehörigen Instandhaltungsaufzeichnungen sowie alle 3 Jahre einer physischen Inspektion des Luftfahrzeugs. Diese Prüfung wird durch eine CAMO durchgeführt und als Airworthiness Review bezeichnet. Es handelt sich hierbei quasi im den Flugzeug-TÜV. Im Anschluss an die Prüfung erfolgt die Bestätigung mittels eines ARC (EASA Form 15). |
Betriebshandbuch | Exposition | Ein Dokument, welches den Genehmigungsumfang einer Organisation dokumentiert und nachweist, dass die EASA Anforderungen in der internen QM-Dokumentation berücksichtigt werden. | |
Betriebsordnung für Luftfahrtgerät | LuftBO | ||
Bilateral Safety Agreements | BASA | Bilateral Aviation Safety Agreements, kurz BASA, sind sind völkerrechtlich bindende Verträge zwischen der EU und einigen großen Luftfahrtnationen (Kanada, USA, Brasilien). Ziel der BASA Abkommen ist es die Musterzulassung, Herstellung, Instandhaltung und den Betrieb von Luftfahrzeugen zu vereinfachen. BASA Abkommen enthalten als Annexe das BASA MAG und das BASA mit detaillierten Verfahren zur Zusammenarbeit, auf dem Gebiet der Instandhaltung sowie der wechselseitigen Anerkennung von Betriebsgenehmigungen und Produktzertifizierungen. Wenn kein BASA Abkommen mit einem Staat existiert, gibt es oft eine kleinere Variante in Form von Zusammenarbeitsverträgen zwischen Luftfahrtbehörden. | |
Boeing Business Jet | BBJ | VIP ausgestattete Boeing Jets | |
Category (AML Lizenz-Typen A, B, C) | CAT |
Der Part 66 schreibt vor, dass freigabeberechtigtes Instandhaltungspersonal in einem 145er Betrieb eine personenbezogene behördliche Anerkennung, die sogenannte Aircraft-Maintenance-Licence (AML) benötigt. Es handelt sich um eine Basis-Freigabeberechtigung für Flugzeugmechaniker (A-Rating), die durch die nationale Luftfahrtbehörde ausgesprochen wird. Voraussetzung für die Ausstellung einer solchen AML ist ein Nachweis der erforderlichen Berufspraxis in einem 145er Instandhaltungsbetrieb und ein Nachweis über die theoretische Ausbildung in einem 147er-Betrieb nach Part 66. Category A: Line Maintenance Certifying Mechanic |
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Certificate of Release to Service | CRS | Siehe Freigabedokument | |
Component Maintenance Manual | CMM | Das CMM ist das Instandhaltungshandbuch für Komponenten. Es enthält Funktionsbeschreibungen und Arbeitsanweisungen für das Zerlegen, die Reinigung, Befundung, Instandhaltung bzw. Reparatur und für den Zusammenbau. Darüber hinaus gibt das CMM üblicherweise auch Informationen für Funktionstests und zur Konformität. Sofern erforderlich, werden besondere Werkzeuge (Special Tools) aufgeführt. Bei komplexeren Komponenten ist dem CMM ein eigener Illustrated Parts Catalog angefügt. | |
Computerbasiertes Training | CBT | Computer-Based-Training. | Unsere E-Learnings. |
Continuing Airworthiness Management Organisation | CAMO |
Bei der CAMO handelt es sich um eine eigene luftrechtlich genehmigte Betriebsform. Eine CAMO hat die Aufgabe, die nachhaltige Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit zu überwachen, also das Instandhaltungsmanagement für Luftfahrzeuge sicherzustellen. Die wichtigsten Aufgaben einer CAMO sind die Entwicklung, Pflege und Umsetzungsüberwachung von Instandhaltungsprogrammen Neben der Verpflichtung zur Sicherstellung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit können CAMOs das Privileg beantragen, Lufttüchtigkeitsprüfungen (Airworthiness Reviews) durchzuführen |
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COTS (Ware) | COTS (Ware) | Commercial of the Shelf | Standardisierte Bauteile, die über eine Artikelnummer bestellt werden ohne aber auf einem anerkannten Standard oder einer Industrienorm basieren. COTS Ware wird üblicherweise nicht mit einer EASA Form 1, sondern mit einer einfachen Konformitätsbescheinigung ausgeliefert. |
Critical Design Review | CDR | CDR findet statt, nachdem die detaillierte Designphase abgeschlossen ist, aber bevor mit der Produktion oder dem Bau begonnen wird. Das Ziel des CDR ist es, zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Aspekte des Designs finalisiert sind (Design-Freeze). | |
Dauerhafte Flugfreigabe (Bundeswehr) | DFF | Die Dauerhafte Flugfreigabe stellt eine Ergänzung der beiden Regelungsräume “Altverfahren” und “Standardverfahren DEMAR” der Bundeswehr dar. Sie kommt in Ausnahmefällen zur Anwendung, wenn im Rahmen der Musterprüfung die Vorgaben der Musterzulassungsbasis und des Musterprüfprogramms für die Zulassung des Musters nach Maßgabe des jeweiligen Regelungsraums nicht vollständig eingehalten bzw. nachgewiesen werden können. Hierbei wird das erhöhte Risiko bewertet mit der Erfüllung des militärischen Auftrags gegenübergestellt. Die Entscheidung erfolgt auf Basis des Abweichungsrechts (§30 LuftVG) der Bundeswehr durch den Generalinspekteur. | |
Declaration of Design & Performance | DDP | Bestätigung hinsichtlich Bauausführung und | |
Leistungseigenschaften insbes. bei ETSO Bauteilen | |||
DEMAR-Alliance | DA | Unser Projekt um Beratung und Weiterbildung zur Demar anzubieten. Zusammen mit CQC Aviation. | |
Demar-Wiki | DW | Demar-Wiki, s. DA | |
Design Assurance Level | DAL | Einstufung der Risikoklasse eine Luftfahrzeugs in Abhängigkeit des möglichen Schadensausmaßes. In Abhängigkeit der Risikoklassifizierung sind Sicherheitsmaßnahmen abzuleiten. Unterschieden werden die DAL Level A – E, DAL A=Catastrophic; DAL B=Hazardous/SevereMajor; DAL C=Major; DAL D=Minor; DAL E= No Safety Impact. Details sind in den geregelt in FAA AC 25.1309-1A, S. 4, inkl. DAL E gem. AMJ 25.1309 | |
Design Organisation Exposition | DOE | Entwicklungsbetriebshandbuch | Entwicklungsbetriebshandbuch für genehmigte Betriebe nach EASA Part 21/J |
DEU Military Airworthiness Requirements | DEMAR | DEU Military Airworthiness Requirements | Standardverfahren für die Zulassung von luftfahrttechnischen Betrieben (Teil 21/J, Teil 21/G, Teil 145, M / CAMO und Teil 147 analog den zivilen EASA Parts). Bei den German Military Airworthiness Requirements (DEMAR) als eigenständigem Regelungsraum handelt es sich um die deutsche Implementierung der im Rahmen des MAWA Forums harmonisierten European Military Airworthiness Requirements (EMAR). Die EMAR basieren auf den Vorgaben der EU für die zivile Luftfahrt. |
Deutsches Institut für Normung | DIN | Herausgebende Organisation für Deutsche DIN Normen | |
Deutsche Militärische Einzelteilzulassung | DEMPA | German Military Part Approval | Die DEMPA stellt ein Äquivalent zur zivilen EPA Kennzeichnung dar. Eine solche Zulassung ist notwendig, wenn der genehmigte Herstellungsbetrieb auf Basis einer Zeichnung eines Entwicklungsbetriebs eine Komponente fertigt und dieser Entwicklungsbetrieb nicht TC-Halter ist. |
Deutsche Militärische Technische Standardzulassung | DEMTSO-Teil | German Military Technical Standard Order | Eine Deutsche Militärische Technische Standardzulassung genehmigt einen Luftfahrtstandard und autorisiert die Verwendung der nach diesem Standard hergestellten Bordausrüstung oder Zusatzausrüstung in der Luftfahrt, unabhängig vom Luftfahrzeugmuster. Sie dient dazu, einer Ausrüstung die Übereinstimmung mit dem geforderten Luftfahrtstandard zu bescheinigen. |
Dienstleister | Service Provider | Dienstleister führen Arbeiten am Produkt oder im unmittelbaren Produktumfeld aus, wobei jedoch keine Änderungen an den Teilen vorgenommen werden. Typische Beispiele sind Kalibrierungen, zerstörungsfreie Werkstoffprüfung (NDT), der Logistikaufgaben. Auch Schulungsanbieter fallen unter die Kategorie der Dienstleister | |
DO / PO Arrangement | Design Organisation (DO)/ Production Organisation (PO) Abkommen | Entwicklungs- und Herstellungsbetriebe müssen ihre Zusammenarbeit auf koordinierte und dokumentierte Weise regeln. Ein 21/G-Betrieb benötigt für seine Herstellungsaktivitäten daher die Unterstützungszusage vom Halter der Musterzulassung (TC-/ STC-Holder), also dem zuständigen 21/J Entwicklungsbetrieb. Dies erfolgt über ein DO/PO Arrangement (Design Organisation/Production Organisation). Ziel einer solchen Vereinbarung ist es, die fortdauernde Lufttüchtigkeit der Produkte zu gewährleisten. Details zum DO / PO Arrangement sind im Part 21/G 21.A.133 geregelt. | |
EASA | EASA | European Union Aviation Safety Agency, Europäische Luftfahrtbehörde | |
EASA Form 1 | EASA Form 1 | Ein durch die EASA herausgegebenes Formblatt zum Zweck der Bescheinigung der Lufttüchtigkeit von neuen Bauteilen / Komponenten durch den Hersteller, oder von Instandhaltungsarbeiten, die an gebrauchten Komponenten durchgeführt wurden. Die EASA Form 1 ist somit das Freigabedokumente für Bauteile im EASA Part 21/G bzw. Komponenten im EASA Part 145. | |
EASA Form 4 | EASA Form 4 | Bis 2023 durch die EASA herausgegebenes Formblatt, in welchem Details zu leitendem Personal dargelegt werden müssen. Die gemäß EASA spezifizierten leitenden Personen müssen mit diesem Formblatt an die zuständige Behörde gemeldet werden. Die über dieses Formblatt vom LBA akzeptierten Personen wurden früher auch als Form 4 Halter bezeichnet. | |
EASA Form 52 | EASA Form 52 | Siehe Freigabedokument | |
EASA Form 53 | EASA Form 53 | Freigabebescheinigung für Instandhaltungsarbeiten am Luftfahrzeug in der Herstellung. Die Form 53 kommt nur nach Ausstellung der EASA Form 52 und vor Auslieferung an den Kunden zur Anwendung. Für die Ausstellung bedarf es einem D1-Rating im Part 21/G. Typische Anwendungsfälle sind: Software-Updates von Cabin Entertainment Systemen nachträgliche Einarbeitung von ADs oder Service Bulletins (SBs) Storage Programme wegen längerer Zeiträume zwischen Fertigstellung des Luftfahrzeugs und Übernahme durch den Kunden. Diese umfassen z. B. Konservierungen oder laufende Inspektionen. |
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Eigenvollzugskompetenz (Bundeswehr) | Die Eigenvollzugskompetenz ist die Berechtigung einer Behörde, Vorschriften eigenständig zu erlassen. Im Umfeld der Bundeswehr gilt dies für das BMVg, das vom in Deutschland geltenden Luftverkehrsgesetz (LuftVG) abweichen und hierzu eigene Vorschriften für die Entwicklung, Herstellung und Instandhaltung sowie den Betrieb von militärischen Luftfahrzeugen erstellt. Die Eigenvollzugskompetenz ist die Grundlage für die Vorschriftenlandschaft des militärischen Zulassungswesens. | ||
Elektrostatische Entladung | ESD | Electrostatic Discharge |
Elektrostatische Entladung (ESD) ist das Phänomen, bei dem gespeicherte statische Elektrizität plötzlich freigesetzt wird. Dies geschieht typischerweise, wenn zwei Objekte, die unterschiedlich elektrisch geladen sind, in Kontakt kommen oder nahe genug zueinander sind, dass ein Funke überspringen kann. Diese Entladung kann ein spürbares Zischen oder einen Funken verursachen. ESD ist besonders relevant in Industrien, wo elektronische Bauteile und Mikrochips gehandhabt werden, da selbst eine kleine Entladung ausreichend sein kann, um empfindliche elektronische Komponenten zu beschädigen. In der Elektronikfertigung und anderen technischen Bereichen werden daher umfangreiche Maßnahmen zur ESD-Prävention getroffen, wie das Tragen von ESD-Schutzkleidung, die Verwendung von ESD-sicheren Arbeitsstationen und antistatischen Materialien, um das Risiko von Schäden zu minimieren. |
Elektromagnetische Interferenz | EMI | Electro-magnetic Interference |
Elektromagnetische Interferenz (EMI) bezeichnet die Störung, die entsteht, wenn elektromagnetische Wellen von einem elektrischen Gerät oder System die Funktion eines anderen in der Nähe befindlichen Geräts oder Systems negativ beeinflussen. Diese Interferenz kann die Leistung, Funktion oder Datenintegrität der betroffenen Geräte stören oder beeinträchtigen. EMI kann sich ergeben aus Mobiltelefonen, Computern, industriellen Maschinen und natürlichen Quellen wie Gewittern. Um EMI zu minimieren und die Gerätefunktionalität sicherzustellen, werden elektronische Geräte oft mit Abschirmungen versehen, und es werden spezielle Konstruktionsstandards und Materialien verwendet. Industrienormen und regulatorische Richtlinien, wie die von der FCC oder der EU festgelegten, helfen dabei, die Auswirkungen von EMI zu kontrollieren. |
Engine Manual | EM | Engine Manual | Das EM ist das Instandhaltungshandbuch für ein Triebwerk. Hierin enthalten sind u. a. Zerlegungs- und Wiederaufbauanweisungen, Instandhaltungskriterien, Reparaturprozesse, Testvorgaben und Betriebsmittelhinweise sowie Angaben zu Betriebsstoffen. Engine Manuals sind spezifisch auf Triebwerkstypen ausgelegt. |
Engineering Order | EO | Engineering Orders sind Umsetzungsanweisungen für Instandhaltungsmaßnahmen oder Modifikationen, welche durch den zuständigen 21/J Entwicklungsbetrieb herausgegeben werden. EOs haben ihren Ursprung dabei in ADs, SBs, Reparaturentwicklungen, Sonderinspektionen oder Modifikationen. Eine EO enthält die genaue Beschreibung der durchzuführenden Maßnahme, einen Durchführungszeitpunkt sowie Angaben zur ausführenden Organisationseinheit. Darüber hinaus sind in einer EO immer Angaben zum betroffenen Luftfahrzeugkennzeichen bzw. zur Bauteil-Serialnummer aufgeführt. | |
Enterprise Resource Planning System | ERP-System |
Bezeichnet einen Typus Business-Software, die Betriebe dabei unterstützt, die Prozesse der Leistungserbringung abzubilden. Der Kernvorteil eines ERP-Systems liegt in seiner Fähigkeit, die Datenströme innerhalb einer Organisation zu zentralisieren, was zu erhöhter Effizienz und vereinfachten Geschäftsprozessen führt. Indem alle Daten an einem Ort gesammelt werden, ermöglichen ERP-Systeme bessere Datenanalyse und Berichterstattung sowie verbesserte Koordination zwischen Abteilungen. Moderne ERP-Systeme sind oft modular aufgebaut, so dass Unternehmen die spezifischen Module auswählen können. Die wichtigste ERP Software in Deutschland ist SAP |
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Entwicklungsbetrieb (Part 21/J) | DO | Design Organization | Luftrechtliche Genehmigungsart nach EASA Part 21/J für Entwicklungsbetriebe. Genehmigung wird durch das Luftfahrt-Bundesamt als National Luftfahrtbehörde bzw. die EASA erteilt |
Entwicklungsunterlagen (anwendbar) | Applicable Design Data | Vorgabedokumente des Entwicklungsbetriebs, die während des Musterzulassungsprozesses erstellt. Anwendbare Konstruktionsdaten ist der Überbegriff für alle Konstruktionsdaten und kann sowohl genehmigte Entwicklungsunterlagen (Approved Data) als auch die nicht genehmigten Entwicklungsunterlagen (Non Approved Data) meinen. Anwendbare Entwicklungsunterlagen schließt auch solche Vorgaben ein, die nur mittelbar, z.B. über Normen, Standards und anerkannte Spezifikationen über eine Musterzulassung freigegeben wurden. | |
Entwicklungsunterlagen (genehmigt) | ADD | Approved Data | Vorgabedokumente des Entwicklungsbetriebs, die über eine Musterzulassung genehmigt wurden. Entwicklungsdaten kommen immer bei der Serienfertigung zur Anwendung. Man unterscheidet genehmigte Herstellungsunterlagen (Approved Design Data) und genehmigte Instandhaltungsunterlagen (Approved Maintenance Data). |
Entwicklungsunterlagen (nicht genehmigt) | NADD | Non Approved Data | Vorgabedokumente des Entwicklungsbetriebs, die (noch) nicht über eine Musterzulassung genehmigt wurden. Nicht genehmigte Konstruktionsdaten (Non Approved Design Data) spielen beim Bau von Prototypen oder Erprobungskörpern eine wichtige Rolle. |
Europäische Norm | EN | ||
European Defence Agency | EDA | Eine 2004 gegründete Behörde der Europäischen Union, die mit der europäischen Harmonisierung im Bereich der Rüstungsplanung, -beschaffung und -forschung beauftragt ist. | |
European Military Airworthiness Requirements | EMAR | Europäische harmonisierte Lufttüchtigkeitsanforderungen für militärische Luftfahrzeuge, die über das MAWA Forum als Vorschlag veröffentlicht wurden. Aus den EMARs leiten sich die nationalen militärischen Zulassungsvorschriften der einzelnen Mitgliedsstaaten ab. Die EMARs bilden in Deutschland die Grundlage für das nationale Standardverfahren DEMAR. | |
European Organization for Civil Aviation Equipment | EUROCAE | Organisation, die einige wichtige Normen, insbesondere im Bereich der Entwicklung herausgeben | |
European Technical Standard Order | ETSO | Der European Technical Standard Order (ETSO) ist ein Standard für ausgewählte Bau- und Ausrüstungsteile, die in zivilen Luftfahrzeugen verbaut werden. ETSO Teile verfügen somit über eine eigene behördliche Zulassung. Jedoch handelt es sich dabei lediglich um Mindestanforderungen an das Leistungs- oder Eigenschaftsniveau der betroffenen Produkte. Diese Mindestanforderungen sind in eigenen Bauvorschriften definiert (CS-ETSO). Typische Bauteile, die dem ETSO-Standard unterliegen, sind z. B. Instrumente, Sitze, Reifen, Rettungs- und Sicherheitsausrüstung sowie APUs. Das Vorgehen zur Entwicklung, Zulassung und Herstellung von ETSO-Produkten ist im Part 21 Subpart O geregelt. | |
Extended-Range Twin-Engine Operational Performance Standards | ETOPS | ETOPS ist ein Standard der Anforderungen definiert, wie lange Luftfahrzeuge mit zwei Triebwerken bei einem ausgefallenen Motor weiterfliegen dürfen, um den nächsten Ausweich-Flughafen zu erreichen. Lange ETOPS Zeiten erlauben es daher, direktere Routen zu fliegen, als es normalerweise für Flugzeuge mit nur zwei Triebwerken erlaubt wäre. Diese Regelung ist besonders relevant für Langstreckenflüge über Ozeane, Wüsten oder andere Gebiete, in denen es keine nahegelegenen Ausweich-Flughäfen gibt. Eine ETOPS-180 Zertifizierung bedeutet beispielsweise , dass ein Flugzeug in der Lage sein muss, mit nur einem funktionierenden Triebwerk für weitere 180 Minuten zu fliegen. | |
Failure Mode and Effect Analysis | FMEA | ||
Fault Tree Analysis | FTA | Fehlerbaumanalyse | |
Feeds | Feeds | Posts für LinkedIn | |
Federal Aviation Administration | FAA | Amerikanische Luftfahrtbehörde | |
Federal Aviation Regulations | FAR | Amerikanische Bauvorschriften (US Gegenstück zu den Certification Specification (CS) der EASA). Werden auch im EASA Raum bei der Konstruktion von Luftfahrzeugen herangezogen, wenn keine passenden EASA Bauvorschriften existieren | |
Fertigungsunterlagen | Manufacturing Data | Aus den Vorgaben des Entwicklungsbetriebs (Approved Design Data) abgeleitete Vorgaben des Herstellungsbetriebs, um die Entwicklungsvorgaben zu detaillieren. Beispiele sind Arbeitskarten, Herstellungsparameter, Grenzmuster und Schablonen oder Arbeitsanweisungen. Manufacturing Data werden durch den zuständigen Herstellungsbetrieb und Unterauftragnehmer erstellt. | |
Final Assembly Line | FAL | Endlinie, Ausstattungsmontage | Die Final Assembly Line bildet den Abschluss der eigentlichen Herstellung bzw. des Zusammenbaus. In der FAL werden die sogenannten Monumente wie Toiletten und Küchen (Galleys) installiert und sukzessive die Inneneinrichtung der Kabine eingebaut, z. B. Kabinenbeleuchtung, Ablageflächen, Abdeckungen, Teppichbelege und Sitze. Darüber wird das Flugzeug final mit Inflight Entertainment und der Notausrüstung ausgestattet (Notrutschen, Schwimmwesten, Sauerstoffmasken). |
First Article Inspection | FAI | Erstmusterprüfung | Bei einer FAI wird zu Beginn eines neuen Produktionslaufs eine repräsentative Einheit des entsprechenden Produkts systematisch auf „Herz und Nieren“ geprüft. Es soll so der objektive Nachweis erbracht werden, dass das Produkt entsprechend den Entwicklungsvorgaben herstellbar ist. Durch eine FAI wird nachgewiesen, dass die wesentlichen Risiken, die im Zusammenhang mit einem Produktionshochlauf oder nach Änderung am Produkt oder dem Produktionsprozess entstehen können, systematisch beleuchtet wurden. Im Detail sind bei der FAI Einzelprüfungen zu den wesentlichen Produktanforderungen vorzunehmen. Dazu wird geprüft, ob die • Dokumentation, • Betriebsmittel und Vorrichtungen, • Materialien geeignet sind, das Produkt anforderungsgerecht herzustellen. |
Fluggenehmigung | PtF | Permit to Fly | Fluggenehmigungen im Sinne eines Permit to fly sind notwendig für Luftfahrzeuge, die über (noch) keine Verkehrszulassung verfügen. |
Freigabeberechtigtes Personal | CS | Certifying Staff | Besonders qualifiziertes Personal, welches betrieblich berechtigt wurde, die Lufttüchtigkeit von Luftfahrzeugen oder Komponente nach der Herstellung und/oder Instandhaltung zu bescheinigen. Freigabeberechtigtes Personal in der Instandhaltung benötigt neben der betrieblichen Berechtigung eine behördliche Lizenz auf Grundlage der EASA Part 66 durch das LBA |
Freigabedokument | Release Certificate | Freigabedokumente bestätigen die Lufttüchtigkeit eines Luftfahrzeugs oder eine Komponente nach Herstellung oder Instandhaltung. Freigabedokumente klassifizieren sich wie folgt: Konformitätserklärung eines Gesamtluftfahrzeugs nach Herstellung (EASA Form 52) Konformitätsbescheinigung für Komponenten nach Herstellung auf Basis von Non approved Design Data (EASA Form 1) Freigabebescheinigung für Komponenten nach Herstellung bzw. Instandhaltung (EASA Form 1) Freigabebescheinigung nach Herstellung vor Auslieferung für Luftfahrzeuge (EASA Form 53) Freigabebescheinigung für Luftfahrzeuge: nach Instandhaltung (Certificate of Release to Service) |
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Fremdkörperschädigung | FOD | Foreign Object Debris / Damage | Nach Herstellung oder Instandhaltung zurückgelassene Teile, z.B. Werkzeug, Tücher, Tuben und Dosen, Kugelschreiber, Verpackung, Bohrspäne, Münzen, Smartphones. Auch Oberflächenverunreinigungen durch Öl, Fette oder Staub fallen unter die FOD Rubrik. FOD steht für Foreign Object Debris (=Schrott => Ursachen) sowie Foreign Object Damage (=Beschädigung => Folgen) |
Guidance Material | GM | GM sind Umsetzungshinweise der EASA. Guidance Material hat – anders als AMC – mehr erläuternden Charakter und gibt weiterführende Informationen geben. GM dient dem Zweck Zusammenhänge und grundlegene Erwartungen darzustellen. GM enthält daher meist keine konkreten Umsetzungsvorgaben. | |
Halter der Militärischen Musterzulassung (Bundeswehr) | HMilMz | Der HMilMz übernimmt mit Erteilung der Musterzulassung die Verantwortung für die Aufrechterhaltung der der Lufttüchtigkeit für das Luftfahrzeugmuster (Continued Airworthiness). Der HMilMz wird somit formal zum Design-Verantwortlichen nach Abschluss der Entwicklungsphase. Die Aufgabenwahrnehmung HMilMz kann delegiert werden. Der HMilMz ist BAAINBw angesiedelt. | |
Herstellungsbetrieb | PO | Production Organisation | Luftrechtliche Genehmigungsart nach EASA Part 21/G. Genehmigung wird durch das Luftfahrt-Bundesamt als National Luftfahrtbehörde bzw. die EASA erteilt |
Hilfstriebwerk | APU | Auxiliary Power Unit | |
Illustrated Parts Catalogue | IPC | Im IPC sind die Bestandteile eines Luftfahrzeugs und/oder einer Komponente aufgeführt. Ein solcher Katalog setzt sich u. a. aus Bauteilillustrationen (z. B. Explosionszeichnungen) und einer Teileliste mit zugehörigen Partnummern zusammen. Teilweise werden auch Austauschbarkeiten genannt. Detaillierte Beschreibungen von Einbau- bzw. Unterbauteilen (Sub-Assemblies) finden sich üblicherweise nur dann im IPC, wenn der IPC-Herausgeber (zuständiger Entwicklungsbetrieb) selbst auch für diese Komponente verantwortlich zeichnet. Komplexe Komponenten verfügen zum Teil über eigene IPCs; alternativ sind IPC-Elemente in das CMM integriert. Die Struktur eines IPCs orientiert sich im Normalfall an den ATA-Kapiteln (Luftfahrzeug) bzw. den Modulen bei Triebwerken und Propellern. IPCs werden musterbezogen publiziert. | |
Implementing Rule (EASA) | IR | Durchführungsbestimmung |
Luftrechtliche Verordnungen der EU. Diese geben den Behörden und den Luftfahrtbetrieben unmittelbare Vorgaben im Hinblick auf Anforderungen und Verfahren des jeweiligen technischen Betrachtungsfelds (z. B. Herstellung oder Instandhaltung). Die wichtigsten Durchführungsbestimmungen sind: Durchführungsbestimmung Erstmalige Lufttüchtigkeit zur Erteilung von Lufttüchtigkeits- und Umwelterzeugnissen für Luftfahrzeuge, zugehörige Erzeugnisse, Teile und Ausrüstungen sowie für die Genehmigung von Entwicklungs- und Herstellbetrieben (Implementing Rule Initial Airworthiness), Durchführungsbestimmung Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit für Luftfahrzeuge, zugehörige Erzeugnisse, Teile und Ausrüstungen und die Erteilung von Genehmigungen für Organisationen und Personen, die diese Tätigkeiten ausführen (Implementing Rule Continuing Airworthiness). |
International Aerospace Quality Group | IAQG | International Aerospace Quality Group. Organisation, die für die EN9100, AS9100, JP9100 gesamtverantwortlich ist. Die IAQG setzt sich aus Vertretern der weltweit großen Konzerne der Luftfahrt-Zulieferindustrie zusammen | |
International Organization for Standardization | ISO | Die Internationale Organisation für Normung (ISO) ist eine unabhängige, nichtstaatliche internationale Organisation, die weltweit anerkannte Standards entwickelt. Die ISO erstellt Normen, z.B. die ISO 9001 (Qualitätsmanagement) als Grundlage der EN 9100, die ISO 14001 (Umweltmanagement) und die ISO 27001 (Informationssicherheitsmanagement). | |
Insights | WordPress-Beiträge. Anders als unsere normalen Seiten sind unsere News und Info-Artikel als Beiträge in WordPress hinterlegt. Wir nennen sie “Insights” und du findest sie unter dem gleichnamigen Website-Reiter. | ||
Instandhaltung | Maintenance | Instandhaltung bezieht sich auf alle Maßnahmen, die während der Nutzungsdauer zur Erhaltung des bestimmungsgemäßen Gebrauchs durchgeführt werden müssen, um die durch Abnutzung, Alterung und Witterungseinwirkung entstehenden baulichen und sonstigen Abweichungen vom „Soll“ ordnungsgemäß zu verlangsamen oder zu beseitigen. | |
Instandsetzung | Instandsetzung bezieht sich auf alle Maßnahmen, die bei bereits eingetretenen Mängeln und Schäden zur Wiederherstellung eines Soll- Zustands dienen. | ||
International Civil Aviation Organization | ICAO | Unterorganisation der UNO für den zivilen Luftverkehr. Die ICAO legt grundlegende Standards fest, die dann von den nationalen Luftfahrtbehörden zur Umsetzung gebracht werden. | |
International Electrotechnical Commission | IEC | Die International Electrotechnical Commission (IEC) ist eine weltweit führende Organisation, die internationale Standards für alle elektrischen, elektronischen und verwandten Technologien entwickelt. Die IEC ist Herausgeber einige luftfahrttechnisch relevanter Normen (die dann mit IEC beginnen). | |
Joint Aviation Authorities | JAA | Bereits vor Gründung der EASA gab es in Europa Aktivitäten zur Harmonisierung der Sicherheitsbestimmungen. Hierzu schlossen sich 1970 bis zu 35 zivile Luftfahrtbehörden Europas zu den Joint Aviation Authorities (JAA) zusammen. Seit Gründung und Arbeitsaufnahme der Agentur hat diese sukzessive die Zuständigkeiten der JAA übernommen, sodass die JAA im Jahr 2009 aufgelöst wurde. Die Joint Aviation Authorities waren dabei keine regulierende Behörde, sondern nur ein Zusammenschluss einzelner nationaler Luftfahrtbehörden. Die JAA haben mit den Joint Aviation Requirements (JAR) umfangreiche Regelungen entworfen, die von den nationalen Luftfahrtbehörden umgesetzt und überwacht werden. | |
Joint Aviation Requirements | JAR | Vorgänger der EASA Durchführungsbestimmungen. Damals luftrechtliche Vorgaben der JAA, die von den nationalen europäischen Luftfahrtbehörden umgesetzt und überwacht werden. Im Zuge ihrer Harmonisierungsaktivitäten orientierten sich die JAA-Staaten stark an den US-amerikanischen Regularien, sodass das von der JAA entwickelte und von der EASA weitestgehend übernommene Regelwerk eine hohe Ähnlichkeit mit dem der US-amerikanischen Luftfahrtbehörde aufwies. | |
Key Performance Indicator | KPI | Key Performance Indicator | Key Performance Indicator |
Komponenten | Components | Begriff aus dem EASA Part 145. Zu Komponenten gehören alle fliegenden Teile, die unter die Rubrik Bau- und Ausrüstungsteile fallen. Im EASA Part 21 wird der Begriff der Komponente nicht verwendet, stattdessen wird dort von Bau- und Ausrüstungsteilen gesprochen. | |
Konfigurationsmanagement | KM | Configuration Management | Konfigurationsmanagement (KM) ist die systematische Steuerung und vollständige Dokumentation von Produktzusammensetzung und -eigenschaften über den gesamten Produktlebenszyklus. KM kann auch mit dem Begriff der Bauzustandsverfolgung umschrieben werden. Es dient somit dem Zweck, ein Produkt auf Basis formalisierter Verfahren vollständig technisch bzw. fachlich-inhaltlich in seiner Produktentwicklung zu beschreiben |
Konformitätsbescheinigung | CoC | Certificate of Conformance | Eine Bescheinigung / Bestätigung, dass eine Komponente, Betriebs-, Roh- oder Hilfsstoff den vertraglich festgelegten Anforderungen und / oder auf einem anerkannten (nationalen oder internationalen) Standard entspricht. |
Konformitätserklärung für neu hergestellte Luftfahrzeuge (EASA Form 52 im Part 21G) | Aircraft Statement of Conformity | siehe Freigabedokument | |
Konformitätserklärung nach Ende des Entwicklungsprozesses | DoC | Declaration of Compliance | Eine vom Leiter des Entwicklungsbetriebs unterzeichnete Erklärung, die die Einhaltung aller anwendbaren Anforderungen der Musterzulassungsbasis und ggf. der Umweltschutzanforderungen belegt. Es wird erklärt, dass das Luftfahrzeug innerhalb der spezifischen Konstruktions- und Leistungsgrenzen lufttüchtig ist und während der Entwicklung, die im genehmigten Handbuch spezifizierten Prozesse eingehalten wurden. |
Level of Involvement | LoI | Schriftliche Vereinbarung zwischen Part 21/J Entwicklungsbetrieb und Luftfahrtbehörde über die Einbindung der Behörde in den Zulassungsprozess eines Entwicklungsprojekten der Kategorie major. | |
Lieferant | Vendor | Ein Lieferant ist ein Zulieferer, der Teile mit einer behördlichen Freigabebescheinigung liefert. Auch Betriebe, die Rohmaterial, Norm-/Standardteile zuliefern oder COTS Ware werden als Lieferanten klassifiziert. | |
Life limited Part | LLP | Lebenszeitbegrenzte Bauteile | Teile, die als Bedingung für ihre Zulassung eine bestimmte Betriebszeit, Kalenderzeit, Anzahl von Betriebszyklen oder andere zugelassene Einheiten der Lebensdauerbeschränkung nicht überschreiten dürfen. |
Line Maintenance | Hierbei handelt es sich um Wartungsaktivitäten zur Bewahrung des Sollzustands. Instandhaltungsmaßnahmen, die während des laufenden Flugbetriebs vorgenommen werden, ohne das Luftfahrzeug aus der Einsatzbereitschaft zu nehmen, fallen unter die Line Maintenance, | ||
Line Maintenance Control Center | LMCC | Organisationseinheit eines Instandhaltungsbetriebs, die sämtliche Line Maintenance Aktivitäten einer Flotte während des Betriebs plant und steuert. Dies erfolgt in Abstimmung mit der Flugbetriebsleitung des Luftfahrzeughalters (i. d. R. die Airline). Somit fungiert das LMCC zugleich als technische Schnittstelle zum Betreiber. | |
List of effective Pages | LEP | ||
Lizenzierung | Die Lizenzierung von Personal ist die Bestätigung des erforderlichen Ausbildungs- und Erfahrungsstandes einer natürlichen Person durch eine Luftfahrtbehörde, wodurch die Person für geeignet erklärt wird, Freigabetätigkeiten an einem Luftfahrzeug nach erfolgter Instandhaltung vorzunehmen. | ||
(zuständige) Luftfahrtbehörde | NAA | National Airworthiness Authority | Nationale Luftfahrtbehörde, die für die Lufttüchtigkeit von militärischen Luftfahrzeugen verantwortlich ist. In Deutschland ist dies das Luftfahrtamt der Bundeswehr das LBA oder militärisch das LufABw. |
Luftfahrt Bundesamt | LBA | Luftfahrt Bundesamt | |
Luftfahrtgerät | Begriff aus dem Altverfahren bzw. dem nationalen zivilen Luftrecht. In der EASA bzw. DEMAR Welt wird von Komponenten oder Luftfahrzeugen bzw. von Produkten sowie Bau- und Ausrüstungsteilen gesprochen. | ||
Luftfahrzeug-Instandhaltungsprogramm | IHP | Aircraft Maintenance Programme | Dokument, das die spezifischen planmäßigen Instandhaltungsaufgaben und deren Häufigkeit der Durchführung, die zugehörigen Instandhaltungsverfahren und die zugehörigen Standardinstandhaltungspraktiken, die zur Erhaltung der Lufttüchtigkeit der Luftfahrzeuge, für die es gilt, erforderlich sind, beschreibt oder durch Verweis einbezieht. Das IHP wird durch die CAMO für jedes Luftfahrzeug stückbezogen erstellt und durch das LBA freigegeben. |
Lufttüchtigkeit | Airworthiness | Lufttüchtigkeit definiert die Fähigkeit eines Luftfahrzeugs oder einer Komponente ohne wesentliche Gefährdung für Luftfahrzeugbesatzung, Bodenpersonal, Passagiere oder Dritte betrieben werden zu können. | |
Lufttüchtigkeitsanweisung | LTA, AD | Airworthiness Directive | Eine AD (Lufttüchtigkeitsanweisung) ist eine durch eine Luftfahrtbehörde herausgegebenes Dokument, das Maßnahmen zur Wiederherstellung ausreichender Sicherheit an einem Luftfahrzeug enthält. Bei Veröffentlichung von ADs liegen Mängel vor, die im Musterzulassungsprozess noch nicht absehbar waren. Diese werden dann während des Flugbetriebs oder im Rahmen der Instandhaltung durch die Nutzer oder durch luftfahrttechnische Betriebe festgestellt. Die Umsetzung von ADs ist vorgeschrieben. |
Luftverkehrsgesetz | LuftVG | Das Luftverkehrsgesetz ist die zentrale Rechtsgrundlage des Luftfahrtrechts in Deutschland. | |
Luftverkehrsgesetz-Beleihungsverordnung | LuftVGBV | Verordnung über die Beleihung juristischer Personen des privaten Rechts gemäß § 30a des Luftverkehrsgesetzes zur Wahrnehmung der in § 30a Absatz 1 Satz 1 des Luftverkehrsgesetzes angeführten Aufgaben durch einen Verwaltungsakt des Luftfahrtamtes der Bundeswehr. | |
Maintenance Annex Guidance | MAG | Ergänzung Bilaterial Safety Aviation Abkommen (BASA) im Bereich der Instandhaltung insbesondere für europäische Instandhaltungsbetriebe mit einer zusätzlichen Genehmigung als FAA Repair Station | |
Maintenance Organisation Exposition | MOE | Instandhaltungsbetriebshandbuch für genehmigte Betriebe nach EASA Part 145 | |
Maintenance Repair & Overhaul | MRO | Zusammenfassender Begriff / Abkürzung für luftfahrttechnische Instandhaltung | |
Master Minimum Equipment List | MMEL | Mindest-Ausrüstungsliste | Die MMEL ist ein Vorgabedokument des Entwicklungsbetriebs, das festlegt, welche Systeme und Komponenten mindestens funktionstüchtig verfügbar sein müssen, um die Lufttüchtigkeit des Luftfahrzeugs zu gewährleisten. Die MMEL wird für das jeweilige Luftfahrzeugmuster erstellt. |
Material Review Board | MRB | Materialverfügungsausschuss | Ausschuss besonders qualifizierter Mitarbeiter, die über die weitere Verwendung nicht konformer Bauteile entscheiden. Üblicherweise gehört dem MRB je ein Mitarbeiter aus der Fertigung, der QS bzw. dem QM, der Arbeitsvorbereitung und der Entwicklung an. |
Means / Methods of Compliance | MoC / MC | Methoden,, um die Konformität der Nachweise im Entwicklungsprozess mit jeder in der Basis der Musterzulassung genannten Zulassungsanforderung nachzuweisen. Beispiele sind Prüfung, Analyse und Inspektion, Flugtests, Simulationen, Brandtest, Schüttel-/Rüttel oder EMV Test | |
Menschliche Faktoren | HF | Human Factors | Es ist ein Sammelbegriff für psychische, kognitive und soziale Einflussfaktoren, die zwischen menschlichen und technischen Systembestandteilen wirken. In der Luftfahrt werden unter Human Factors all jene Umstände subsummiert, die Einfluss auf das Arbeitsergebnis der in der Entwicklung, Herstellung oder Instandhaltung tätigen Personen nehmen. Üblicherweise wird der Begriff im Plural verwendet. |
Military Airworthiness Authorities Forum | MAWA-Forum | Das MAWA-Forum wurde 2008 gegründet, um die Harmonisierung der Lufttüchtigkeitsanforderungen der EDA Nationen zu unterstützen. Es besteht aus Vertretern jeder der EDA National Military Airworthiness Authorities (NMAAs) und wird von der EDA geleitet, die auch die organisatorische und administrative Unterstützung leistet. | |
Mindestausrüstungsliste | MEL | Minimum Equipment List | Die Minimum Equipment List stellt die individuelle Ableitung der MMEL für jedes einzelne Luftfahrzeug dar. Sie wird durch die betreibende Organisation stückbezogen für jedes Luftfahrzeug erstellt. Die MEL kann restriktiver gefasst sein als die MMEL, keinesfalls aber dürfen die Anforderungen der MMEL in der MEL unterschritten werden. |
(Master) Minimum Equipment List | (M)MEL | In der MMEL ist festgelegt, welche Systeme und Ausrüstungsgegenstände mindestens funktionstüchtig verfügbar sein müssen, um die Lufttüchtigkeit des Luftfahrzeugs zu gewährleisten. In der MMEL sind zudem betriebliche Einschränkungen hinsichtlich des technischen und zeitlichen Umfangs definiert. Die MMEL ist keine eigentliche Instandhaltungsanweisung, sie macht aber insbesondere im Rahmen der Line Maintenance Vorgaben für die Zurückstellung von Beanstandungen und ist damit ein äußerst wichtiges Vorgabedokument in der Instandhaltung. Die MMEL wird durch den Entwicklungsbetrieb herausgegeben. In der Regel wird diese durch den Betreiber/die CAMO erweitert und dann als (betriebsindividuelle) MEL bezeichnet. | |
Modifikation | Modification | Eine Modifikation ist eine Änderung der Konstruktion gegenüber der zugelassenen Konfiguration. Typische Beispiele sind Bauteiländerungen, Ergänzungen von Geräten oder Softwareänderungen und beinhalten oft eine Überarbeitung der Zeichnungen und der unterstützenden Dokumentation. Für jede Modifikation ist eine Änderung der Musterzulassung oder eine ergänzende Musterzulassung erforderlich. | |
Musterbauzustand / Musterbauart | Type Design | Es handelt sich um die Definition des Designs eines Luftfahrzeugs. Der Musterbauzustand wird beschrieben über Zeichnungen, Schaltpläne und Spezifikationen, die erforderlich sind, um die Konfiguration und die Konstruktionsmerkmale der Produkte zu definieren. | |
Musterprüfleitstelle | MPL | Office of Airworthiness | Entwicklungsbetriebe müssen eine MPL als unabhängige Abteilung nachweisen. Diese trägt die Verantwortung für die Planung und Durchführung des Musterprüfprozesses einschließlich der Zulassung sowie der konstruktionsbezogenen Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit. Zudem fungiert die Musterprüfleitstelle als Schnittstelle zwischen dem Entwicklungsbetrieb und der zuständigen Behörde in allen Fragen des Musterzulassungsprozesses. |
Musterprüfprogramm | Certification Programme | Dokument zur Planung und systematischen Durchführung der Nachweisführung. Es legt Art und Umfang der Nachweise zur Erfüllung einzelner Lufttüchtigkeitsforderungen fest. Das Musterprüfprogramm wird zu Beginn des Entwicklungsprozesses durch den Entwicklungsbetrieb ausgearbeitet und durch die zuständige Luftfahrtbehörde freigegeben. | |
Ergänzende Musterzulassung | STC | Supplemental Type Certificate – STC | Ein von der Behörde ausgestelltes oder anerkanntes Dokument, das eine wesentliche Ergänzung an einer Musterzulassung durch eine andere Organisation als den ursprünglichen Entwicklungsbetrieb bescheinigt. |
Musterzulassung | TC | Type Certificate | Von EASA oder LBA (oder LufABw) ausgestellte Bescheinigung, die besagt, dass ein Luftfahrzeug den geltenden Lufttüchtigkeitsanforderungen entspricht. |
Musterzulassungsbasis | Type Certification Basis | Auflistung der zu erfüllenden Lufttüchtigkeitsforderungen, die ggf. auf Vorschlag des Entwicklungsbetriebes durch die EASA oder das LBA (oder LufaBW erstellt wird. Die Musterzulassungsbasis kann Teil der Produktspezifikation sein und gibt vor, welche Anforderungen ein Luftfahrzeug erfüllen muss, um eine Musterzulassung zu erhalten. | |
Nachweisführung | Showing of Compliance / | Sie dient dem Zweck, die Übereinstimmung der Entwicklung mit den anzuwendenden Bauvorschriften zu prüfen und zu begründen. Bei der Nachweiserbringung handelt es sich um die strukturierte Validierung der Entwicklungsaktivitäten. Die Methoden der Nachweisführung werden über die MoC definiert. | |
NADCAP | National Aerospace and Defense Contractors Accreditation Program |
NADCAP ist ein Standard der Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie vor allem für spezielle Prozesse. Zu diesen Disziplinen gehören: Oberflächenbeschichtungen Das Programm zielt darauf ab, eine sehr hohe Prozessstabilität zu erlangen und die Überwachung mittels Audits zu gewährleisten. NADCAP Zertifizierungen zählen zu den herausfordernsten der Branche. |
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Purchase Order | PO | Bestellung | |
Qualification Test Plan | QTP | ||
Qualification Test Report | QTR | ||
Qualitätsmanagement | QM | Quality Management | Qualitätsmanagement |
Qualitätsmanagementbeauftragter | QMB | Qualitätsmanagementbeauftragter | |
Qualitätsmanagement Handbuch | QMH | Quality Management Manual | Qualitätsmanagement Handbuch, QM Handbuch, überwiegend ein Begriff in der EN 9100 Welt, im Luftrecht ist i.d.R. vom Betriebshandbuch bzw. POE oder MOE die Rede |
Qualitätssicherung Fertigungsaufträge (Airbus-Begriff) | QSF | Quality System Fundamentals | QSF A und B waren eine standardisierte Qualitätssicherungsvereinbarung in der Airbus Lieferkette. Sie waren Teil des Airbus Qualitässystems, das darauf abzielt, die Einhaltung internationaler Normen und spezifischer Anforderungen von Airbus zu gewährleisten. QSF sind zwischen 2018 und 2022 in den Airbus Supplier Requirements aufgegangen. |
Qualitätssicherungsvereinbarung | QSV | Quality Assurance Agremment | Vereinbarung zwischen zwei Parteien, üblicherweise Kunde-Lieferant, um Qualitätsaspekte zu regeln, z.B. Umgang mit Nicht-Konformitäten, Freigabe von Prozessänderungen und Untervergaben, Anforderungen an die Qualifikation oder das QM-System, usw. |
Radio Technical Commission for Aeronautics Document | RTCA |
Die RTCA ist eine Organisation in den USA, die sich mit der Entwicklung von Kommunikations-, Navigations- und Überwachungsstandards für die zivile Luftfahrt befasst. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von technischen Lösungen und Standards, die die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz des Flugverkehrs verbessern. RTCA arbeitet eng mit der Federal Aviation Administration (FAA) und anderen internationalen Regelungsbehörden zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Standards weltweit anwendbar und wirksam sind. In der Entwicklung spielen vor allem die folgenden Regularien eine wichtige Rolle: RTCA DO-160, Environmental Conditions and Test Procedures for Airborne Equipment RTCA DO-178 and Supplements; System Aspects Relating to Software Development RTCA DO-256. Minimum Human Factors Standards for Air Traffic Services |
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Regelungsraum (Bundeswehr) | Die Bundeswehr verfügt über zwei Regelungsräume: 1. die DEMAR als Standardverfahren nach A-275/3 sowie 2. das Altverfahren nach A-275/2. | ||
Reparatur | Repair | Eine Reparatur ist die Beseitigung von Schäden und/oder die Wiederherstellung eines lufttüchtigen Zustands. Als Reparatur gelten aber nur solche Arbeiten, die Konstruktionsmaßnahmen, d.h. die Einbindung eines nach EASA Part 21J genehmigten Entwicklungsbetriebs erfordern. Weniger komplexe Schäden, die ohne Entwicklungsanteil behoben werden können, z. B. weil deren Reparaturmethode eindeutig in einem Reparaturhandbuch fallen unter die Instandhaltung. | |
SAE | SAE | Society of Automotive Engineers | Die SAE International ist eine gemeinnützige Organisation für Technik und Wissenschaft. Die SAE wurde 1905 als Society of Automobile Engineers mit dem Ziel einer Erhöhung des Standardisierungsgrads in der Automobilindustrie gegründet. Heute hat die SAE etwa 120.000 Mitglieder und legt den Arbeitsschwerpunkt auf die Verkehrswirtschaft, insbesondere Automotive und Luftfahrt. Die technischen Ausschüsse der SAE erstellen Standards für Luftfahrt- und Automobilbranche. |
Safety Information Bulletin | SIB | Bei SIB handelt es sich um behördliche Umsetzungsempfehlungen, die zwar sicherheitsrelevanten Charakter aufweisen, deren Nichtbefolgung jedoch keine Gefährdung der Lufttüchtigkeit nach sich zieht. SIB werden somit immer dann herausgegeben, wenn das Risikopotenzial eines Mangels nicht die Veröffentlichung einer AD rechtfertigt. | |
Safety Management | SMS | Sicherheitsmanagement | Beim Safety Management handelt es sich um die strukturierte Auseinandersetzung mit sicherheitsrelevanten Risiken in luftfahrttechnischen Betrieben, um Gefahren für die Lufttüchtigkeit proaktiv zu minimieren. Der Fokus ist damit produktzentriert. |
Service Bulletin | SB | Verbesserungsmaßnahmen an Luftfahrzeugen / Triebwerken. Herausgegeben von deren Herstellern bzw. die Inhabern der Musterzulassung. Die Umsetzung von SBs ist freiwillig, da deren Inhalt im Normalfall keine oder nur geringe Sicherheitsrelevanz aufweist. Service Bulletins stellen nicht zwingend einen Qualitätsmangel dar, sodass die Veröffentlichung eines SBs auch nicht mit einem Rückruf vergleichbar ist. So ist der Hersteller weder verpflichtet, SBs zu veröffentlichen, noch SBs für den Kunden durchzuführen oder die Kosten für deren Umsetzung zu übernehmen. Üblicherweise beinhalten Service Bulletins technische Maßnahmen (z. B. Modifikationen), die der Optimierung des Flugbetriebs oder der Erhöhung des Passagierkomforts dienen. | |
Service Letter | SL | Service Letter (SL) oder auch Service Information Letter (SIL). Bei diesen handelt es sich um Empfehlungen für die Optimierung der Instandhaltungsausführung. Diese Letter beinhalten Informationen, die die Arbeit in der Instandhaltung erleichtern, beschleunigen oder den Aufwand reduzieren. Darüber hinaus werden über derlei Rundschreiben alternative Austauschteile (Part-Nummern) veröffentlicht. Auch werden auf diesem Weg Änderungen im Aircraft-Maintenance Manual bekanntgegeben, die noch nicht über eine offizielle Revision veröffentlicht wurden. | |
Specification | Spec. | Spezifikation | Eine Design-Spezifikation (kurz: Spec.)21 ist die konkrete und formalisierte Beschreibung einer noch zu erbringenden Entwicklungsleistung, wobei die Anforderungen an das Ergebnis durch Kunde, Markt, betriebliches Managementoder Gesetzgeber vorgegeben werden. Ziel einer Design-Spezifikation ist es, aus den Anforderungen eine möglichst vollständige, schlüssige und eindeutige Beschreibung zu erstellen, die als Grundlage zur Produktentwicklung herangezogen werden kann. Die ideale Spezifikation enthält formal insofern keine Lösungen, sondern formuliert nur Anforderungen. Auch Erklärungen, nach welchem Prinzip die Entwicklungsergebnisse funktionieren, liefert erst die Beschreibung des Vorhabens (Design Description). Die Spezifikation dient den eigentlichen Entwicklungstätigkeiten damit nur als Ausgangs- bzw. Basisdokument. |
Standardteil | Standard part | Siehe Normteil. | |
Standardverfahren (Bundeswehr) | Siehe DEMAR | ||
Statement of Approved Design Data | SADD | Über ein Statement of Approved Design Data (SADD) des Entwicklungsbetriebs an den 21/G Betrieb wird der „Approved“ Status der Design Dokumentation übermittelt / bestätigt. | |
Structure Repair Manual | SRM | Reparatur-Handbuch | Das SRM ist das Reparaturhandbuch für die Flugzeugstruktur. Darin ist das Vorgehen für Standardreparaturen erklärt. Dies umschließt u. a. allgemeine Reparatur-Praktiken, Materialinformationen, Vorgaben zu Inspektionen (Korrosion, Risse), Vorgaben zu (statischen) Reparaturanforderungen, Schadenskriterien sowie Schadenstoleranzen. Schäden außerhalb der Schadenskriterien oder -limits erfordern die Einbindung des zuständigen Entwicklungsbetriebs. |
Suspected unapproved Parts | SUP | Teile zweifelhafter Herkunft | SUP können mit ungültigen oder fehlenden (Freigabe-) Zertifikaten, Begleitpapieren, Historien mit verwechselten oder nicht eindeutigen Kennzeichnungen oder Verpackungen in Verkehr gebracht werden. Aus diesem Grund muss davon ausgegangen werden, dass die betroffenen Bauteile, Baugruppen oder Materialien nicht nach genehmigten oder anerkannten Verfahren hergestellt bzw. instandgehalten und freigegeben wurden. Oder es muss damit gerechnet werden, dass diese nicht einem zugelassenen Muster oder den allgemein anzuwendenden Normen bzw. Standards entsprechen. Da die exakte Beschaffenheit eines Teils zweifelhafter Herkunft nicht nachgewiesen werden kann, geht von ihnen eine potenzielle Gefährdung für die Lufttüchtigkeit aus. Solange sich Teile nur im Status zweifelhafter Herkunft befinden, müssen diese nicht der Luftfahrtbehörde gemeldet werden. Meist klärt sich der Zustand und das Material kann in den normalen Materialkreislauf übernommen oder zurückgeführt werden. |
Technical Implementation Procedures | TIP | Zusatzprotokoll zum BASA Abkommen. Es handelt es sich um detaillierte Richtlinien und Vorgaben zur Entwicklung und Zulassung von Luftfahrzeugen sowie Bauteilen einschließlich PMA Teilen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Anforderungen an den Export von neuen und gebrauchten Luftfahrzeugen in den jeweils anderen Regelungsraum. | |
Technische, operative, personelle (Voraussetzungen) | TOP (Voraussetzungen) | Als TOP-Voraussetzungen werden die Technischen, Organisatorischen und Personellen Bedingungen bezeichnet, die erfüllt sein müssen, um eine luftfahrttechnische Herstellungs- oder Instandhaltungsleistung ausführen zu dürfen. Die TOP-Voraussetzungen sind dabei nicht nur einmalig bei Aufbau oder Erweiterung des Genehmigungsumfangs zu prüfen und gegenüber der zuständigen Luftaufsichtsbehörde nachzuweisen. Der Betrieb muss sich vor jedem Auftrag vergewissern, dass die TOPVoraussetzungen für den anstehenden Kundenauftrag mit Beginn der Arbeit erfüllt werden (Eigenprüfverfahren). Mit den Arbeiten darf nicht begonnen werden, wenn die Erfüllung der TOP-Voraussetzungen nicht sichergestellt ist. | |
Transport Canada Civil Aviation Directorate | TCCA | Kanadische Luftfahrtbehörde | |
Unterauftragnehmer | UAN | Subcontractor | Unterauftragnehmer sind Zulieferer ohne eine eigene behördliche Genehmigung. Sie führen Bestandteile der Leistungserbringung im Auftrag genehmigter Betriebe als verlängerte Werkbank aus, z.B. Fertigung von Zeichnungsteilen, Oberflächenbehandlung oder Engineering-Dienstleistungen (verlängerter Zeichentisch). |
Unterstützungspersonal | Support Staff | Personal, welches das freigabeberechtigte Personal (mit CAT C Lizenz) einer Base-Maintenance Liegezeit im Rahmen der Qualitätssicherung unterstützt. Das Tätigkeitsspektrum des Unterstützungspersonals umfasst dabei vor allem Dokumentenprüfungen und technische Stichproben. Unterstützungspersonal benötigt eine EASA Part 66-Lizenz der Kategorie B1 oder B2 einschließlich entsprechender Musterberechtigung. | |
Verkehrssicherheit | Die Verkehrssicherheit umfasst alle Tätigkeiten, Verhaltensweisen, Vorkehrungen und Maßnahmen zur sicheren Benutzung von Verkehrsmitteln und Verkehrswegen zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Hierzu zählen auch Anforderungen an die Betriebserlaubnis sowie Zulassungsanforderungen. | ||
Verkehrszulassung | Die Verkehrszulassung ist die behördliche Erlaubnis zur Teilnahme am Luftverkehr für ein individuelles Luftfahrzeug. Die Verkehrszulassung ist die formelle Eintragung einzelner Luftfahrzeuge in die militärische Luftfahrzeugrolle durch die Behörde einschließlich Zuweisung eines taktischen Kennzeichens. Nachweis der Verkehrszulassung ist im Standardverfahren das Lufttüchtigkeitszeugnis (im Altverfahren der Verkehrszulassungsschein). | ||
Verordnung zur Prüfung von Luftfahrtgerät | LuftGerPV | ||
Wehrtechnische Dienststelle 61 | WTD 61 | Die Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr wurde am 1. Oktober 1957 als Erprobungsstelle 61 gegründet und hat ihren Standort in Manching bei Ingolstadt auf dem Fliegerhorst Ingolstadt/Manching. Sie ist für die Erprobung von Luftfahrtgeräten für die Bundeswehr zuständig und untersteht organisatorisch dem BAAINBw. | |
Wiring Diagram Manual | WDM | Im WDM ist der Aufbau und die Zusammensetzung aller elektrischen und elektronischen Systeme erklärt. Neben Schaltbildern enthält es u. a. Informationen (Standard Practices) zur Fehlereingrenzung und -identifizierung sowie zum Vorgehen bei einfachen Reparaturen, Kabellegungen oder zum Umgang mit Kabelbindungen und Kabelschuhen. | |
Des Weiteren enthält es Teilelisten (Electrical- und Electronic Equipment Lists) sowie Messdaten (Charts and Lists). Letztere dienen dazu, bei Kontrollen während eines Wartungsereignisses Soll-Ist Vergleiche vornehmen zu können (z. B. Widerstandsmessungen). Das WDM wird teilweise nicht nur musterbezogen, sondern auf Flugzeug-Serialnummernebene (MSN) herausgegeben. | |||
Zertifizierung | Certification | Nachweis der betrieblichen Qualitätsfähigkeit als Alternative zur behördlichen Betriebsgenehmigung. Branchentypisch halten viele Betriebe der Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung eine Zertifizierung aus der EN 91XX Normenreihe. | |
Zulassungswesen (Bundeswehr) | Der Oberbegriff für alle Aktivitäten im Rahmen der Entwicklung, Zulassung, Herstellung, Instandhaltung, dem Instandhaltungsmanagement oder der Instandhaltungspersonallizenzierung militärischer Luftfahrzeuge und Komponenten im Standardverfahren DEMAR. | ||
Zulieferer | Oberbegriff für Lieferanten, Unterauftragnehmer und Dienstleister | ||
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